Der Betriebsrat der B.Braun Melsung AG wurde mit dem Corona-Sonderpreis für sein Engagement im Umgang mit der Corona-Pandemie ausgezeichnet. Die Kombination aus erhöhter Auftragslage und zusätzlichen Arbeitsschutzmaßnahmen stellte den systemrelevanten Medizintechnikhersteller B.Braun zu Beginn der Pandemie vor enorme Herausforderungen. Die Steigerung der Produktionsleistung bei OP- und Untersuchungshandschuhen sowie Desinfektionsmittel, Narkosemitteln und anderen Produkten für die Intensivmedizin konnte in der Corona-Krise nur mit zusätzlichen Arbeitsschutzmaßnahmen gelingen.
Dass der Spagat bei B.Braun so vorbildlich funktionierte, lag auch an den Schlussfolgerungen aus vergangenen Pandemien. „Nachdem das SARS-Virus in den 2000er Jahren aufkam, ging bei uns die Sorge um, dass solche Erreger unsere Arbeit beeinflussen könnten“, sagt Mike Schwarz, Betriebsratsmitglied der B. Braun Melsungen AG. Deshalb habe man sich dazu entschlossen, sich für den Fall einer starken Pandemie entsprechend vorzubereiten. „Wir haben dann grundlegende Arbeitsschutzmaßnahmen definiert und Verantwortlichkeiten geklärt, die dafür sorgen, dass der Krisenstab schnell seine Arbeit aufnehmen kann.“ Damit auch die Mitbestimmungsprozesse krisensicher sind, ist der Betriebsrat in dem Stab vertreten.
„Die Vielzahl der getroffenen Maßnahmen haben unser Unternehmen in einer Phase, in der es auf Höchstlast fährt, gut aufgestellt“, sagt Mike Schwarz. „Durch das proaktive Handeln von Betriebsrat und Arbeitgeberseite konnten wir gemeinsam die Arbeits- und Gesundheitsschutzmaßnahmen fördern – selbst in diesen schwierigen Zeiten. All das würde allerdings wenig bringen, wenn unsere Beschäftigten die getroffenen Maßnahmen nicht so toll angenommen und umgesetzt hätten.“
Auch der Betriebsrat der Hewing GmbH wurde mit dem Betriebsrätepreis ausgezeichnet. Für ein Projekt zur Arbeitsplatzsicherung haben die Kolleginnen und Kollegen den Sonderpreis Zukunftssicherung erhalten. Nach einem Auftragseinbruch im Jahr 2018 drohte bei dem Hersteller von Rohren für die Trinkwasser-, Sanitär- und Heizungsbranche im westfälischen Ochtrup die Entlassung von 16 befristet Beschäftigten. Als das bekannt wurde, ging der Betriebsrat ging sofort in die Offensive. Zusammen mit der IG BCE, der Bundesanstalt für Arbeit und den Unternehmensverantwortlichen suchten sie zügig nach Möglichkeiten, um die Entlassungen zu vermeiden.